Bürgermeister löst Versprechen nicht ein

Seit mehreren Jahren bereitet die Firma Krause in Alsfeld-Altenburg eine Erweiterung des Betriebsgeländes vor. Ein Logistikzentrum soll die Produktionsstätte für die Zukunft aufrüsten. Die Maßnahme wurde seither von den politischen Gremien der Stadt Alsfeld stets wohlwollend aufgenommen und begleitet. Bereits 2015 wurde einstimmig durch die Stadtverordnetenversammlung ein Städtebaulicher Vertrag beschlossen, der diese positiven Absichten der Stadt festhält.

Im Zuge des Verfahrens wird ein Feldweg überbaut, daher hat sich der Ortsbeirat Altenburg Altenburg mit der Betriebserweiterung in seinen Sitzungen befasst. “Dieser Weg dient dem Anschluss unseres Stadtteils an den Homberg und ist für die Landwirtschaft unverzichtbar. Spaziergänger und Wanderern darf dieser Weg nicht weggenommen werden.” so der ehemalige Ortsvorsteher Heilbronn. Das für diesen Weg ein gleichwertiger Ersatz geschaffen werden muss, ist unstrittig. Der zu schaffende Feldweg muss tauglich für Lastkraftwagen und landwirtschaftliche Zugmaschinen und die Zufahrt soll von allen Richtungen möglich sein, was bei der diskutierten Alternative zum bestehenden Wirtschaftsweg nur schwierig zu realisieren ist. Auch fürchten die Landwirte längere Anfahrtszeiten zu ihren Nutzflächen. “Dies führt zu einer unmittelbaren Steigerung der Produktionskosten”, so Ortslandwirt Georg.

Bereits im Verfahren zum Städtebaulichen Vertrages wurde der Ortsbeirat Altenburg als unmittelbar betroffenes Gremium nicht gehört und die gemachte Zusage, bei den weiteren Planungen den Ortsbeirat und vor allem die Ortslandwirte zu beteiligen leider nicht eingehalten. Sondern wurde nun vielmehr das Zielabweichungsverfahren durch den Magistrat beantragt und erst im Nachgang soll der der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung eingeholt werden. Der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan ist in der kommenden Sitzung vorgesehen.

Dann wird durch den Bürgermeister wiederum die Beteiligung der Gremien in Aussicht gestellt. Allerdings fördert das bisherige Vorgehen nicht das Vertrauen in diese Zusage. “Damit wird die breite Zustimmung für das Gesamtprojekt gefährdet”, so Ortsbeiratsmitglied Dr. Stüber.